Die Geschichte des
Adventskalenders
Der heute in der Adventszeit nicht mehr wegzudenkende Adventskalender
entstand erst am Anfang dieses Jahrhunderts.
Die eigentlichen Ursprünge
lassen sich jedoch bis in das 19. Jahrhundert zurückverfolgen.
Die ersten
Formen kommen aus dem protestantischen Umfeld.
So wurde in religiösen
Familien im Dezember 24 Bilder nach und nach an die Wand gehängt.
Eine einfache Variante: 24 an die Wand oder Türe gemalte Kreidestriche,
von denen die Kinder täglich einen wegwischen durften (sog. Strichkalender).
Oder es wurden Strohhalme in eine Krippe gelegt, für jeden Tag bis Heilig
Abend.
Weitere Formen sind die Weihnachtsuhr,
oder aber eine Adventskerze
die jeden Tag
bis zur nächsten Markierung abgebrannt werden durfte.
Die wohl früheste Form eines selbstgebastelten Adventskalenders
stammt
wohl aus dem Jahre 1851.
Das erste gedruckte Exemplar verdankt seine Existenz
den Kindheitserlebnissen
eines schwäbischen Pfarrersohnes aus Maulbronn
- Gerhard Lang (1881 - 1974).
Seine Mutter zeichnete 24 Kästchen auf einen
Karton - auf jedes war ein "Wibele" genäht.
Als Teilhaber der lithographischen
Anstalt Reichhold & Lang verzichtete Gerhard Lang
auf die Gebäckstücke
und verwendete stattdessen farbenprächtige Zeichnungen,
die ausgeschnitten
und auf einen Pappkarton geklebt werden konnten.
1908 verließ dieser erste,
wenn auch noch fensterlose Adventskalender die Druckpresse.
Damals sprach
man noch von "Weihnachts-Kalender",
der "Münchener Weihnachts-Kalender".
Seit ca. 1920 erschienen die ersten Adventskalender mit Türchen
zum Öffnen
auf dem Markt, so wie wir sie heute kennen.
Ebenso fertigte die badische Sankt Johannis Druckerei
Anfang der 20er
Jahre religiöse Adventskalender,
deren geöffnete Fenster Bibel Verse anstatt
Bilder zeigten.
Ende der 30er Jahre musste Gerhard Lang seinen Betrieb aufgeben,
bis zu
diesem Zeitpunkt hatte er etwa 30 verschiedene Motive herausgegeben.
Der 2. Weltkrieg setzte dem Höhenflug des Adventskalenders ein jähes Ende.
Grund hierfür war die Knappheit des Papiers und das Verbot,
Bildkalender
herzustellen.
Erst in der Nachkriegszeit konnte der Adventskalender
wieder
an seinem Erfolg anknüpfen.